Versicherungen sind wichtig. Doch nicht jede Versicherung ist für jede Lebenssituation geeignet: Singles brauchen andere Policen als Familien. Wer sich vor Vertragsabschluss gut informiert, kann viel Geld und Ärger sparen.
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Das Wichtigste in Kürze:
- Eine Haftpflichtversicherung ist für jeden unverzichtbar.
- Verzichtet werden kann meist auf Policen, die nur kleinere Schäden absichern.
- Vor dem Abschluss oder der Ausweitung eines Vertrags sollten Angebote mehrerer Gesellschaften eingeholt werden.
- Die Wahl des weiteren Versicherungsschutzes hängt stark von der individuellen Lebenssituation ab.
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Mehr als 2.000 Euro geben Bundesbürger im Schnitt pro Jahr für Versicherungen aus. Dennoch sind viele Menschen keineswegs gegen Schäden oder Einbußen gut gewappnet. Entscheidend ist, dass der eigene Versicherungsschutz regelmäßig überprüft, an die eigene Lebenssituation angepasst wird und hierbei existenzbedrohende Risiken richtig versichert sind.
Policen, die jeder braucht
Der Versicherungsschutz sollte stets einen "GAU" versichern. Das heißt, der "größte anzunehmende Unfall" ist in jedem Fall abzusichern. Hierzu gehört auf alle Fälle der Abschluss einer privaten Haftpflichtversicherung in ausreichender Höhe: Wer anderen einen Schaden zufügt, muss mit Schadensersatzansprüchen rechnen. Und das kann teuer werden, im Extremfall sogar die Existenz bedrohen. Auch den eigenen Hausrat zu versichern, ergibt Sinn, da eine Neuanschaffung zum Beispiel nach einem Brand, einem großen Wasserschaden oder bei verwüstetem Inventar nach einem Einbruch von vielen Privathaushalten nicht gestemmt werden kann.
Podcast: Das Wichtigste zum Nachhören
Jede Verbraucherin und jeder Verbraucher hat in Versicherungsdingen einen ganz individuellen Bedarf. In dieser Podcast-Folge der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg schauen wir uns verschiedene Versicherungssparten an und besprechen die Möglichkeiten, sich informieren und beraten zu lassen und Versicherungsverträge abzuschließen.
Individueller Schutz
Wer etwa Nachwuchs erwartet, sollte über einen zusätzlichen Schutz für die Familie nachdenken. Eine Risikolebensversicherung etwa sichert die Angehörigen im Fall des eigenen Todes finanziell ab. Mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung können sich Versicherte gegen dauerhafte Verdienstausfälle durch Krankheit oder Unfall schützen. Wer Besitzer eines Eigenheimes ist, darf auf die Wohngebäudeversicherung nicht verzichten. Als Zusatz zur Wohngebäudeversicherung empfiehlt sich auch der Abschluss einer Elementarschadenversicherung.
Überflüssige Versicherungen
Verzichtet werden kann auf Policen, die nur kleinere Schäden absichern, wie dies beispielsweise bei einer Reisegepäckversicherung der Fall ist. Der Verlust eines Koffers lässt sich in der Regel leicht ersetzen. Glas-, Sterbegeld- und private Arbeitslosenversicherungen sind ebenfalls entbehrlich. Auch Extra-Geräteversicherungen für Fahrräder, Handys, Laptops oder Brillen lohnen sich nur bei extrem teuren Anschaffungen.
Immer mehrere Angebote
Soll eine Versicherung abgeschlossen oder neu bewertet werden, muss nicht unbedingt ein Versicherungsvermittler her. Denn oft werden auch Versicherungsprodukte abgeschlossen, die unnötig oder im Vergleich zu anderen Anbietern teurer sind. Kosten und Ärger spart, wer sich selbst informiert, welche Versicherungen es gibt und welche man braucht. Deshalb sollten vor dem Abschluss oder der Ausweitung eines Vertrags Angebote mehrerer Gesellschaften eingeholt werden. Wichtig hierbei: Nicht nur die Kosten vergleichen, sondern auch auf eine möglichst jährliche Kündigungsmöglichkeit und Zahlungsweise sowie auf den Versicherungsumfang und mögliche Ausschlüsse achten.
Zusätzliche Versicherungen: Wer braucht was?
Die Wahl eines zusätzlichen Versicherungsschutzes hängt stark von der individuellen Lebenssituation ab. Dabei sind folgende Versicherungen für die genannten Personengruppen sehr wichtig:
Tipps zum Versicherungsabschluss
- Jeder Versicherungsschutz sollte den größten anzunehmenden Unfall absichern. Hierzu zählen der Todesfall, die Invalidität und das Verursachen eines Schadens.
- Vor dem Vertragsabschluss unbedingt die gesamten Versicherungsunterlagen samt Versicherungsbedingungen aushändigen lassen und gründlich lesen.
- Jeder Versicherungsnehmer hat Anspruch auf die Verbraucherinformationen. Dazu zählt auch die Belehrung über das Recht zum Widerruf.
- Jedem Versicherungsnehmer ist ein sog. Produktinformationsblatt zur Verfügung zu stellen. Dieses muss die wesentlichen Vertragspunkte zum versicherten Risiko, Prämienhöhe, Ausschlüsse, Obliegenheiten, Laufzeit und Beendigungsmöglichkeiten enthalten und bietet in dem Unterlagenwirrwarr einen guten Überblick.
- Nie Versicherungsanträge sofort nach dem Gespräch mit einem Versicherungsvermittler unterschreiben. Vor der Unterschrift lieber Vergleichsangebote anfordern. Hilfestellung gibt es bei der Versicherungsberatung der Verbraucherzentrale.